Sonntag, 5. Oktober 2014

ONLINEZEITUNG24: Rüsselsheim: Stich ins Wespennest Polizei erschoss zwei junge Hunde auf offener Strasse



Rüsselsheim: Stich ins Wespennest

Polizei erschoss zwei junge Hunde auf offener Strasse


Bundesweite Schlagzeilen machten die Rüsselsheimer Polizisten, als sie am frühen Morgen des 23.09.2014 die beiden Wurfgeschwister Tays und Kimbo auf offener Strasse erschossen. Notwendige Massnahme nennt das die Polizei, und Sicherung der öffentlichen Ordnung.
Man habe die beiden Hunde vorsorglich erschiessen müssen, weil andere Möglichkeiten des Einfangens gescheitert seien.
Das erschütternde Video
Nun gibt es zu der offiziellen Lesart ein kurzes Video, das im Netz die Runde machte, das einfach zeigte, wo die offizielle Version abweicht:
Angeblich haben die Hunde zwei Menschen verletzt (mal wird von leichten, mal von schweren Verletzungen polizeiseits geschrieben), dann wieder sollen die angeblich Verletzten Schutz im Polizeiwagen gesucht haben. Auf allen Bildern, die vor und während der Polizeiaktion vorhanden sind, sind keine Personen IN den Polizeiwägen auszumachen, sondern die Polizisten lehnen entspannt an den Autos und unterhalten sich.
Bis dato ist nicht belegt, ob es Verletzte gab und wie schwer diese verletzt worden seien. Kein einziger Presseartikel, der diese Aussage von der Polizei als Tatsache aufnahm, konnte bisher mit einem Nachweis oder einer ordentlichen Quellenangabe die Behauptung der Polizei stützen.
Kritiker zweifeln offizielle Version an
Den Eindruck von angriffslustigen Bestien und Helden im Angesicht der Gefahr will das Video so richtig nicht vermitteln.
Geht man nun davon aus, dass die Angaben stimmen, und jemand wurde von einem der Hunde gebissen, dann muss aber auch die Frage erlaubt sein, weshalb der Polizeihund, der zuletzt auf 6 spielende Kinder losging und diese schwerst verletzte, nicht erschossen wurde, während diese Beiden sofort exekutiert wurden.
Bei den Hunden Tays und Kimbo wurde kein Sachverständiger befragt, ob es sich um aggressive Tiere handele, sondern sie wurden kurzerhand erschossen.
Die Polizei sieht sich nun in der Bedrängnis, da bereits mehr als 83.000 Bürger in einer Petition fordern, dass Ermittlungen aufgenommen werden sollen, da zunächst Anzeigen gegen die Polizei angeblich nicht aufgenommen worden seien.
83.000 Unterstützer der Onlinepetition
83.000 Unterstützer der Onlinepetition
Bisher glänzt die Polizei nur mit Standardaussagen, die wiederholt die Rechtmässigkeit der Aktion betonen. Dies zu beurteilen ist jedoch nicht mehr die Aufgabe der Polizei, sondern dies ist mittlerweile ein Politikum, das ein ordentliches Ermittlungsverfahren erfordert, wie die Petition sehr anschaulich verdeutlicht.
Trittbrettfahrer oder Drahtzieher?
Achim Weidner, neue Art von Panem et circenses?
Panem et circenses/ Brot und Spiele
Panem et circenses/ Brot und Spiele
Öl ins Feuer giesst ferner die lokale Politikerriege, die wie Achim Weidner, parteiloser Stadtverordneter, eigene Ressentiments und persönliche Hassfeldzüge auf dem Rücken der zwei American Staffords austrägt.
Auf seiner mit nur 76 clicks auf Youtube vor sich hindümpelnden Werbekampagne, wo er sich als "parteilos, aber nicht ideenlos" betitelt, leitet er das Publikum auf Kindergartenniveau an, ihn im Netz per Google zu finden.
Das selbstgewählte Motto des Ideenreichtums gewinnt an Brisanz, wenn man nun den Gerüchten glauben schenken will, dass Weidner selbst in die gesamte Causa intrigenspinnend verwickelt ist.
Ob die Shisha Bar der Besitzer nun ein Schandfleck für Rüsselsheim gewesen sei oder nicht, darf nicht rechtfertigen, wenn illegal Schusswaffen eingesetzt werden. Dies zu klären ist Aufgabe eines Richters und nicht der Medien.
Weidner betreibt im Internet eine Hasskampagne, die sich zwar "Solidarität mit der Polizei" nent, aber deren Grundtenor lediglich die Diffamierung von allen Kritikern beinhaltet. Sogar seine frühere Partei distanziert sich von seinen rechtslastigen Parolen.
Anscheinend dient diese mediale Hetzkampagne nur dazu, dass er sich etwas in Szene setzen kann. Gerüchten zufolge soll Weidner, der auch zufällig zur Tatzeit am Ort des Geschehens war, ein vitales Eigeninteresse gehabt haben, um mittels der Hundeerschiessung den missliebigen Hunde-Besitzern des mehrfach als "Schandfleck" bezeichneten Lokals beizukommen. YouTube Video


 Gegen die Besitzer wurde angeblich erfolglos wegen eines Betäubungsmittelverstosses ermittelt, und auch die Hunde hatten einen einwandfrei bestandenen Wesenstest vorzuweisen.
Volksverdummungspolitik und Arroganz
Der Polizei selbst ist mangelnde Transparenz vorzuwerfen, da sie sich selbst bescheinigt, alles sei richtig, jedoch keinerlei Antworten auf offene Fragen gibt, die vielleicht helfen würden, die aufgebrachten Bürger zu beruhigen. Der Oberbürgermeister stellt sich, ohne dass eine konkrete Untersuchung stattgefunden hat, bereits vor die Polizei und erklärt seine Solidarität, was im Umkehrschluss die Bürger, die in vielen polizeifreundlichen Medien als "Wutbürger" bezeichnet werden, als Schutzbehauptung gewertet wird.
Onlinepetition als Ohrfeige für Politik, die am Wählerwillen vorbeigeht
Die Betreiber der Onlinepetition, die Internetaktivisten Pro Libertate, bemängeln die Durchsichtigkeit der Polizeistrategie, das Problem auszusitzen.
"In einer Demokratie hat der Bürger ein Recht auf transparente Antworten, es ist eine Beleidigung des kritischen Bürgers, ihn auf das Bild des hirnlosen Hundefreaks zu reduzieren, wenn sich die Bilder und die Aussagen widersprechen, so sollte es nicht zuviel verlangt sein, wenn diese Widersprüche sachlich geklärt werden.
Logo Pro Libertate
Logo Pro Libertate
Möglich, dass der Beamte, der die tödlichen Schüsse abgegeben hat, dies auf Anweisung machte und nicht aus eigenem Antrieb. Hier ist dann zu berücksichtigen, dass ein Polizist, der sich weigert, so einen Befehl auszuführen, mit disziplinarischen Massnahmen rechnen muss."
Auf Nachfrage bei einem Polizeibeamten, der selbst Hundehalter ist, stiess die Vorgehensweise der Rüsselsheimer auf wenig Verständnis. In Nordrhein-Westfalen sei für solche Einsätze nicht die Polizei, sondern die Feuerwehr mit ausgebildetem Personal und entsprechender Ausrüstung zuständig. Weshalb in Rüsselsheim nicht die Feuerwehr zuständig war, bleibt unklar, da die Verantwortlichen hierzu nicht Stellung nehmen.
Fragen über Fragen tun sich auf, und die liegen nicht nur Tierfreunden auf der Zunge, sondern man fragt sich, wo endet staatliche Allmacht, wo beginnt demokratisches Verständnis für den Willen der Bürger?
Immer wieder werden Unterstellungen laut, dass die Polizei insgesamt diffamiert werde, dass die Wutbürger in ihrer grenzenlosen Tierliebe über das Ziel hinausschiessen, weil sie für zwei "Köter" eine Demonstration in Bewegung setzten.
Pro Libertate bringt dies auf den Punkt:
"wir engagieren uns nicht nur, weil hier zwei Hunde Opfer eines sinnlosen Todes wurden, sondern weil wir im Interesse der deutschen Polizei und der deutschen Bevölkerung verhindern wollen, dass in Deutschland der Boden der Rechtsstaatlichkeit durch waffentragende Beamte verlassen werden kann. Wehret den Anfängen, und es gab und gibt noch viele andere Beispiele, wo ungeniert das Recht missachtet wurde. Rüsselsheim ist nur ein aktuelles Beispiel, wie man in einem demokratischen Land nicht mit der Bevölkerung umgeht. Es ist schade, wenn das Ansehen der gesamten Polizei gelitten hat, bedanken sollten sich die Polizisten dafür nicht bei den Kritikern, sondern bei denen, die bis heute nicht zu einer transparenten Antwort fähig sind, allen voran der Polizeichef von Rüsselsheim und der Oberbürgermeister. Dessen lächerliche Presseerklärung wird sogar von Schulkindern als pythonesk verlacht. "
Solidarität mit der Polizei: Ja. Akzeptanz von nicht rechtsstaatlich gedeckten Aktionen gegen Bürger, bei denen die Hunde zum Spielball politischem Kalküls werden: nein.
Das werden auch die Verantwortlichen des Rüsselsheimer Schulterschlusses noch erkennen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen